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Günstig Energie kaufen
Durch dynamische Energiebeschaffung Energiekosten optimieren
Lesezeit: 9 Minuten
Die Energiekosten für Immobilien sind ein wichtiger Kostenfaktor. Sie machen einen großen Teil der Nebenkosten aus. Daher ist es für Hausverwaltungen wichtig, die Energiekosten für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten. Allein schon deshalb, um nach Ausgabe der jährlichen Nebenkostenabrechnung nicht unzählige E-Mails entrüsteter Mieter zu beantworten und Telefonate mit verärgerten Eigentümern zu führen.
Der Zukunft auf den Fersen bleiben.
Wie können Immobilienverwaltungen die Energiekosten ihrer Liegenschaften optimieren?
Viele Hausverwaltungen nutzen ähnlich wie Privathaushalte feste Tarife für die Energieversorgung der Immobilien. Sei es für die Stromversorgung oder die Energieversorgung mit Gas. Der Vorteil solcher Tariflösungen ist, dass sie Preisstabilität für einen längeren Zeitraum gewährleisten. Das ist das übliche Modell der Energieversorgung.
Ein fester Einkaufszeitpunkt, ein fester Preis.
Man könnte sich nun als Immobilienverwalter*in mit diesem Standardmodell abfinden und sagen: Ok, was kann man schon noch mehr machen?
Wie wäre es mit einer flexiblen und marktaktuellen Preisanpassung des Energieverbrauchs, um von Preisschwankungen unmittelbar zu profitieren?
Einen dynamischen Energiepreis nutzen, der sich täglich an den Real-Preisen auf dem Energiemarkt orientiert, aber durch eine smarte Beschaffung an Terminmärkten Preisstabilität ermöglicht?
Oder Transparenz bei der Preis- und Kostenentwicklung? Ein Preis, der nur die tatsächlichen Energiekosten beinhaltet und nicht noch eine Vielzahl von Deckungsbeiträgen, um Risiken abzusichern? Risiken der Energieversorger wohlgemerkt.
Und das alles verwaltet von Profis, die sich mit dem Energiemarkt auskennen und die Energiebeschaffung für Sie übernehmen?
Wir von IMMOFUTUR möchten Ihnen nachstehend eine Alternative zu den konservativen Festpreismodellen der Energiebeschaffung vorstellen.
Wie funktioniert das Standardmodell der Energiebeschaffung?
Viele Energieverbraucher schließen mit ihren Energieversorgern einen fixen Preis pro Verbrauchseinheit ab. Üblicherweise mit ein bis zwei Jahren Laufzeit. Die Vorteile eines solchen Modells sind schnell klar:
- Planbare Kosten,
- Preissicherheit
- und keine bösen Überraschungen.
Fixer Preis, kalkulierbare Kosten? Nicht ganz. Energieversorger dürfen bestehende Tarife anpassen und die Preise unter bestimmten Bedingungen erhöhen. Gravierende Schwankungen am Energiemarkt wie im Jahr 2022 schützen also auch tariflich vereinbarte Festpreise nicht vor Preisanstiegen.
Und 12 Monate am Energiemarkt sind eine Ewigkeit. Da kann viel passieren. Der gehandelte Energiepreis wechselt ständig. Mehrmals täglich. Das nachstehende Diagramm zeigt die Preisentwicklungen der Jahre 2021 und 2022 für Strom am Spotmarkt. Eine wahre Achterbahnfahrt.
Trotz all der Ausreißer nach oben, gab es auch immer wieder Phasen, in denen der Marktpreis sank. Für Festpreismodelle heißt das, dass Einsparpotenziale ungenutzt liegen gelassen werden. Ein fester Einkaufszeitpunkt, ein fester Preis. Sie erinnern sich? Das ist das Standardmodell der Energiebeschaffung.
Im Standardmodell gibt es wie erwähnt einen Beschaffungszeitpunkt. Dieser dient als Ausgangslage für die Festsetzung des vertraglich vereinbarten Preises. Das ist aber nicht alles, was für die Preisberechnung berücksichtigt wird.
Denn Energieversorger gehen lieber auf Nummer sicher, damit sie nicht auf den garantierten Preis für ihre Kunden draufzahlen müssen. Zum Beispiel dann, wenn sich der Energiemarkt ungünstig für Energieversorger entwickelt. Dafür nutzen sie sogenannte Deckungsbeiträge. Das sind fixe Kosten, die der Kunde über eine Grundgebühr bezahlt. Dadurch steigt der Preis für den Kunden. Dieses Vorgehen der Energieversorger ist legitim und verständlich. Sie wollen sich schließlich absichern. Aber es ist auch ein Nachteil für den Kunden. Denn der Kunde zahlt für Risiken, die er nicht selbst trägt.
Mithilfe der Deckungsbeiträge werden allerlei Risiken abgesichert. Für den Kunden jedoch bedeutet dies, dass er oft mehr zahlt, als er eigentlich müsste. Eine Preisoptimierung bzw. Anpassung zugunsten des Kunden ist im Laufe des Vertrags hingegen weitestgehend unmöglich. Der Kunde zahlt also für Risiken, die er nicht selbst trägt, ohne von den Vorteilen des Energiemarktes profitieren zu können.
Zumal leider auch nicht auszuschließen ist, dass Energieversorger aufgrund der unsicheren Marktlage in den nächsten Jahren eher auf Nummer sicher gehen werden und folglich ihre Risikoabdeckung großzügiger berechnen. Heißt im Umkehrschluss: keine Entlastung für die Verbraucher in Aussicht.
Und wie funktioniert nun ein dynamisches Beschaffungsmodell?
Bei einem dynamischen Beschaffungsmodell orientiert sich der Preis an den Entwicklungen auf dem Energiemarkt. Energiebedarfe werden meist direkt am Termin- und Spotmarkt beschafft.
Normalerweise werden diese Märkte von Big Playern wie Industriekonzernen mit hohem Energieverbrauch dominiert. Ein einzelner Kunde würde da natürlich mit seinem im Vergleich mickrigen Energieverbrauch keine Chance haben. Deshalb bündeln Energieversorger, die ein dynamisches Beschaffungsmodell anbieten, die prognostizierten Energiebedarfe ihrer einzelnen Kunden. Aus vielen kleinen Bedarfen wird ein großer. Die dadurch entstehenden Skaleneffekte erlauben ihn dann, an den Energiemärkten mitmischen zu können.
Die Energieversorger nutzen dabei die Vorteile beider Märkte. Der Terminmarkt sorgt für Preissicherheit. Der Spotmarkt schafft Preisvorteile. Und durch viele Beschaffungszeitpunkte, teilweise sogar stündlich, glätten sie die Preisvolatilität und können so eine dauerhafte Preisoptimierung sicherstellen.
Und am Ende zahlt jeder einzelne Kunde nur für den tatsächlichen Energiepreis. Durch die ständige, marktaktuelle Anpassung der Preise ist eine Einpreisung von etwaigen Risiken nicht weiter notwendig. Das bedeutet, dass der Kunde keine Grundgebühr mehr zahlen muss. Er zahlt nur für den tatsächlichen Energieverbrauch und eine Servicegebühr für die Dienstleistung des Energieversorgers.
Flexibel. Transparent. Preisoptimiert.
Das sind die Vorzüge eines dynamischen Beschaffungsmodells für seine Kunden.
Standardmodell und dynamisches Beschaffungsmodell im Vergleich
Noch mal eine Gegenüberstellung der beiden vorgestellten Beschaffungsmodelle, die deren typischen Merkmale aufzeigt:
Standardmodell | dynamisches Beschaffungsmodell |
---|---|
fixer Preis zu Zeitpunkt X | täglich marktaktuelle Energiepreise |
Preissicherheit ohne Flexibilität | volatile Preisentwicklung |
feste Grundgebühr mit Risikoabdeckung | keine Einpreisung von Risiken, keine Grundgebühr |
keine Preisoptimierung während Vertragslaufzeit | kontinuierliche Preisoptimierung |
planbare Kosten | Kosten nur bedingt planbar |
Beide Modelle bieten offensichtlich Vorteile und Nachteile. Was heißt das für Sie? Sie stellen sich sicher die Frage, welches Modell für Sie das richtige sein könnte? Das ist nicht immer einfach zu beantworten. Denn die Entscheidung für ein Beschaffungsmodell ist nicht nur eine Frage des Preises. Es geht auch um die Versorgungssicherheit und die Transparenz.
Wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite, um gemeinsam mit Ihnen das für Sie passende Beschaffungsmodell zu finden.
Wie erfolgt die monatliche Abrechnung in einem dynamischen Beschaffungsmodell?
Zu Beginn der Vertragslaufzeit werden die Abschläge für das gesamte Jahr kalkuliert. Auf Grundlage dieser Prognose wird die Höhe der Abschlagszahlung festgesetzt, die monatlich zu zahlen ist. Am Ende des Jahres werden dann die tatsächlich erfolgten Beschaffungskosten gegengerechnet. Und oft gibt es dann eine Gutschrift, da die tatsächlichen Kosten geringer waren als die Abschläge.
Für wen lohnt sich ein dynamisches Beschaffungsmodell?
Eine dynamische Beschaffungsstrategie rentiert sich vor allem für diejenigen Kunden, die folgende Vorteile nutzen wollen:
- statistisch nachgewiesene Preisvorteile im Durchschnitt von 14 %
- Preissicherheit durch Preisdeckel
- volle Transparenz bei Rechnungsstellung
- Hinzuverdienstmöglichkeit durch Kooperationsmodell
Für Hausverwaltungen, Verbände und Ketten lohnt sich die Umstellung auf ein dynamisches Beschaffungsmodell besonders wegen dem letzten Punkt. Denn es gibt Anbieter, die ihren Kunden eine Kooperation anbieten. Der Vorteil einer solchen Kooperation liegt beispielsweise für eine Immobilienverwaltung darin, dass sie an jeder verbrauchten Kilowattstunde der Mieter und Eigentümer mitverdienen kann.
Hausverwaltungen können sich so eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen und gleichzeitig die Energiekosten senken. Win-Win für alle!
Für Kunden, für die die Planbarkeit der Energiekosten oberste Priorität genießt, gilt es sorgfältig abzuwägen, welches Energiebeschaffungsmodell für ihre Situation am besten passt.
Unsicher, ob eine dynamische Energiebeschaffung für Ihre verwalteten Immobilien geeignet ist? Lassen sie es uns gemeinsam herausfinden. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch.
Welche Einsparpotenziale gibt es?
Die Datenlage ist leider begrenzt und es gibt nur einige Studien, die sich mit dem Thema Energiebeschaffung überhaupt tiefergehend beschäftigen. Doch die Studien, die es dazu gibt, zeigen, dass eine dynamische Beschaffungsstrategie kosteneffizienter sein kann als eine konservative Beschaffungsmethode.
Im Schnitt können Sie mit einer dynamischen Beschaffungsstrategie 10% bis 15% Energiekosten im Vergleich zum Standardmodell einsparen.
Exemplarisch sollen die Ergebnisse einer Studie zum Thema Spotmarktbeschaffung als Einkaufsstrategie kurz aufgezeigt werden. Für die Studie wurde der Zeitraum für die Jahre 2014 bis 2020 verglichen. Für den gesamten Zeitraum ergab die Studie eine Kostenersparnis von knapp 14%, wenn eine dynamische Beschaffungsstrategie angewendet wurde.
Wer kann ein dynamisches Beschaffungsmodell nutzen?
Insbesondere für Hausverwaltungen lohnt sich eine dynamische Energiebeschaffung. Denn hier können die Energiekosten für viele Wohnungen gebündelt und in einem Schritt optimiert werden. Und zudem können Hausverwaltungen bei manchen Anbietern von der zuvor erwähnten Kooperation profitieren.
Für Privathaushalte gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit, Energie dynamisch zu beschaffen. Auch hier funktioniert es nach dem gleichen Prinzip: Durch die Bündelung einzelner Verbrauche können auch für private Kunden Skaleneffekte genutzt werden.
Ist ein dynamisches Beschaffungsmodell in Krisenzeiten nicht riskant und teurer?
Die Frage ist berechtigt. Denn in Krisenzeiten steigen die Preise auf dem Energiemarkt stark an. Teils drastisch, wie wir im Jahr 2022 gesehen haben. Das ist ein Fakt. Aber ist das wirklich ein Grund, sich gegen ein dynamisches Beschaffungsmodell zu entscheiden? Nicht unbedingt. Denn die Preisentwicklungen auf dem Energiemarkt sind nicht nur von Krisenzeiten geprägt. Sie sind auch von saisonalen Schwankungen und von der Witterung abhängig.
Hinzu kommt, dass extreme Preisspitzen am Spotmarkt durch Energieanteile aufgefangen werden, die zuvor am Terminmarkt gekauft worden sind. Das permanente Zusammenspiel zwischen Spot- und Terminmarkt sorgt dafür, dass die Preisschwankungen auf dem Spotmarkt nicht so stark ausfallen, wie es auf den ersten Blick scheint und dadurch eine gewisse Preisstabilität entsteht. Das Risiko großer Preisausschläge kann dadurch gemindert werden.
Man darf außerdem nicht vergessen, dass auch im Standardmodell eine Preissteigerung in Krisenzeiten nicht auszuschließen ist. Man denke, an die Welle von Preiserhöhungen in den vergangenen Monaten, die viele Energieversorger für ihre Festpreiskunden angekündigt haben.
Und zudem setzt die neueingeführte Energiepreisbremse der Bundesregierung ausufernden Energiekosten eine Grenze. Die Energiepreisbremse deckelt den Strompreis für Haushalte und Kleingewerbe mit einem Energieverbrauch von bis zu 30.000 Kilowattstunden im Jahr auf 40 Cent pro Kilowattstunde. Und für den Gaspreis gibt es ebenfalls eine Obergrenze von 12.5 Cent pro Kilowattstunde. Damit wird das Risiko einer dynamischen Beschaffungsstrategie deutlich abgefedert.
Update: Vom zusätzlichen Preisvorteil eines dynamischen Beschaffungsmodells in Zeiten der Strom- und Gaspreisbremse profitieren!
Seit Anfang des Jahres gelten die staatlichen Preisobergrenzen für Strom und Gas. Die Bremsen laufen zunächst bis Ende 2023. Während Festpreiskunden auch bei fallenden Energiepreisen maximal nur von der Preisobergrenze profitieren können, nutzen Kunden mit einem dynamischen Beschaffungsmodell die Vorteile sinkender Preise voll aus.
Denn bei fallenden Energiepreisen sind sie nicht an die Preisobergrenze der Bundesregierung gebunden, sondern bezahlen durch das dynamische Modell tatsächlich nur den Energiepreis, der sich an den Energiebörsen bildet.
Nehmen wir zum Beispiel an, dass der Marktpreis für Strom unter dem staatlich festgelegten Preisdeckel von 40 Cent / kWh fällt, dann bezahlen Sie den günstigeren Marktpreis und schöpfen das volle Potential des Preisrücksetzers aus. Bei einem Festpreis wäre hingegen bei den 40 Cent / kWh Schluss.
Erste Prognosen für die Entwicklung der Marktpreise für Strom und Gas sagen sinkende Preise voraus. Folglich bietet das dynamische Beschaffungsmodell mehr Einsparpotenzial als ein Modell mit Festpreis.
Wie finde ich einen seriösen und verlässlichen Energieversorger, der ein dynamisches Beschaffungsmodell anbietet?
Die Anzahl solcher Anbieter am Versorgermarkt ist noch überschaubar. Aber es gibt sie. Und es werden immer mehr. Denn die Nachfrage nach dynamischen Energiebeschaffungsmodellen steigt. Und die Anbieter reagieren darauf.
Schon den IMMOFUTUR Check gemacht?
Wir beraten und informieren Sie gerne, welcher Energieversorger für Sie passend sein könnte. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch.
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